Muskeltonus beschreibt die aktuelle Muskelspannung
Ruhespannung
Ein Muskel hat immer eine gewisse Ruhespannung, d. h. er setzt einer Dehnung immer eine gewisse Spannung entgegen, auch wenn er nicht gerade von einem Nerven angeregt wird. Verantwortlich hierfür sind hochelastische Filamente im Muskel, die die Aufgabe haben, den Muskel immer wieder in seine Ausgangslänge zurückzubringen. Bei einer Muskeldickenzunahme durch Krafttraining erhöht sich diese Ruhespannung, die auch durch Dehnen nicht gesenkt werden kann. Dehnen kann aber die Bewegungsreichweite erhöhen und sollte somit auch regelmäßig durchgeführt werden.
Muskelverkürzung
Eine Muskelverkürzung (nur kurzfristig möglich) ist davon unabhängig zu betrachten. Gemeint ist einerseits eine Einschränkung der Beweglichkeit und andererseits der Zustand, dass eine optimale Kraftentfaltung in einem kleineren Gelenkwinkel erreicht wird als es einem Norm- oder einem Referenzwert entspricht (z. B. im Links- Rechts-Vergleich).
Muskeltonus
Der aktuelle Muskeltonus wird immer situativ angepasst. Reguliert werden kann diese Anpassung von einer Region im Hirnstamm (Formatio reticularisvom). Auch wenn ein Muskel nicht sichtbar kontrahiert, kann er je nach Situation einen unterschiedlichen Muskeltonus haben. Wenn man z. B. friert, ist dieser Tonus erhöht, damit Wärme abgegeben wird. Auch der Grad der ZNS-Aktivierung wirkt sich auf die Höhe aus. Im Schlaf ist zum Beispiel der Muskeltonus der gesamten Muskulatur geringer als kurz vor einem Wettkampf.
Die Erhaltung des Muskeltonus verbraucht relativ viel Energie. Viel Muskelmasse zu haben bedeutet also, dass viel Energie benötigt wird. Wer abnehmen will, sollte deshalb den Vorteil eines gesteigerten Ruheumsatzes nicht außer Acht lassen.